Nachwuchsgewinnung in der Karosserie- und Lackierbranche: Erfolgsstrategien aus der Praxis

Die Suche nach Auszubildenden stellt für viele Werkstätten eine Herausforderung dar. Dennoch gibt es erfolgreiche Betriebe, denen es immer wieder gelingt, junge Talente für sich zu gewinnen. In diesem Beitrag stellen wir zwei besonders erfolgreiche Betriebe vor: Karosseriebau Michels aus Cochem und das Rüdiger Holtkamp Karosserie- & Lackierzentrum. Die beiden Geschäftsführerinnen Jacqueline Holtkamp und Jutta Michels haben uns ihre Erfolgsgeheimnisse verraten.

 

Jaqueline Holtkamp
Jaqueline Holtkamp
Jutta Michels
Jutta Michels

 

Neue Azubis durch Schulpraktika und Auslandserfahrungen

Karosseriebau Michels hat in diesem Jahr drei neue Auszubildende eingestellt – zwei Lackierer und einen Karosseriebauer. Ein bewährtes Mittel zur Gewinnung von Auszubildenden sind Schulpraktika. „Es hat sich bei uns herumgesprochen, dass Praktikanten hier gut betreut werden, und das führt regelmäßig zu Bewerbungen“, berichtet Michels. Im Schnitt bewerben sich pro Jahr fünf bis sieben Jugendliche auf die Ausbildungsplätze.

Neben den Schulpraktika legt Michels großen Wert auf die Weiterbildung der Auszubildenden durch Programme wie das Standox Camp. „Das Camp ist für uns sehr wertvoll und wir haben durchweg positive Erfahrungen gemacht.“ Darüber hinaus fördert das Unternehmen Auslandserfahrungen, zum Beispiel im Rahmen des europäischen Praktikumsprogramms Erasmus+, das viele Handwerkskammern anbieten. „In der Vergangenheit waren Auszubildende von uns beispielsweise schon in Spanien und haben dort neue Arbeitstechniken kennengelernt. Das erweitert nicht nur ihr Wissen, sondern ist auch ein echter Motivationsschub.“

Mit moderner Ausstattung und guten Perspektiven erfolgreich

Auch das Rüdiger Holtkamp Karosserie-  & Lackierzentrum kann sich über einen Mangel an Bewerbern nicht beklagen. Trotz des allgemeinen Fachkräftemangels gelingt es dem Unternehmen seit Jahren, junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern. Ein entscheidender Faktor ist das gute Betriebsklima. „Der Zusammenhalt im Team ist uns sehr wichtig“, erklärt Jacqueline Holtkamp. Gemeinsame Frühstücke und Teamevents wie Drachenbootrennen oder Grillabende gehören zum Arbeitsalltag. Diese Unternehmenskultur fördert nicht nur den Zusammenhalt, sondern spricht sich auch herum, was die Zahl der Bewerbungen konstant hoch hält.

Darüber hinaus legt Holtkamp großen Wert darauf, den Auszubildenden gute Zukunftsperspektiven aufzuzeigen. Jeder ausgelernte Geselle erhält automatisch einen Jahresvertrag mit der Aussicht auf Festanstellung. „Wir wollen den jungen Leuten nicht nur eine Ausbildung bieten, sondern sie auch langfristig in unserem Team halten“, betont Holtkamp. Diese Aussicht auf Sicherheit und berufliche Weiterentwicklung trägt entscheidend dazu bei, dass das Unternehmen kontinuierlich Bewerbungen erhält.

Auch die moderne Ausstattung des Unternehmens spielt bei der Nachwuchsgewinnung eine wichtige Rolle. Bei einem Rundgang durch die Werkstatt werden die Bewerberinnen und Bewerber mit den neuesten technischen Geräten vertraut gemacht. „Investitionen in moderne Technik sind für uns nicht nur ein Effizienzfaktor, sondern machen uns auch als Arbeitgeber attraktiver“, erklärt Holtkamp.

Fazit: Erfolgsfaktoren für die Nachwuchsgewinnung

Die Beispiele Karosseriebau Michels und Rüdiger Holtkamp Karosserie- & Lackierzentrum zeigen, dass es verschiedene Wege gibt, junge Menschen für das Karosserie- und Lackierhandwerk zu gewinnen. Ob durch Schulpraktika, ein motivierendes Betriebsklima oder eine moderne Werkstattausstattung – die Ansätze sind vielfältig. Hinzu kommen Fördermöglichkeiten wie das Standox Camp oder Auslandserfahrungen, die Auszubildende nicht nur fachlich, sondern auch persönlich weiterbringen.

Wer seine Werkstatt für den Nachwuchs attraktiv machen möchte, sollte diese Ansätze berücksichtigen und damit nicht nur zukünftige Fachkräfte sichern, sondern auch den eigenen Betrieb langfristig stärken.

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