Betriebsübergabe: Wenn es keine Familiennachfolge gibt

Thomas Brandscheit
Thomas Brandscheit, Fa. Peter Marx

 

 

 

 

 

 

Den eigenen Betrieb an den Sohn oder die Tochter zu übergeben, ist für viele Inhaber ein emotionaler Prozess – und deshalb nicht selten auch mit einigen Hürden verbunden. Denn neben finanziellen und organisatorischen Fragen spielen auch zwischenmenschliche Beziehungen eine große Rolle. Umso wichtiger ist es, mit kühlem Kopf und gutem Plan vorzugehen. 

Doch was ist, wenn es keine Familiennachfolge gibt? Auch dann macht es Sinn, sich im eigenen Unternehmen nach einem geeigneten Mitarbeiter umzusehen, der den Betrieb auf lange Sicht übernehmen kann. Immerhin kennt diese Person bereits die Abläufe und das Team. Das ist bei so einem Übergabeprozess nicht zu unterschätzen – zumal hier die Vertrauensbasis von Anfang an gegeben ist. Im Falle von Peter Marx von der Karosseriebau Peter Marx GmbH & Co. KG entschied auch er sich für eine interne Lösung. Sein Nachfolger Thomas Brandscheit erinnert sich noch genau: „Mein Chef kam damals auf mich zu, als ich gerade meinen Meister gemacht habe, und hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könne, in die Geschäftsführung mit einzusteigen und den Betrieb später einmal anteilig zu übernehmen. Ich hatte damit zwar nicht gerechnet, aber war dennoch direkt mit an Bord. Also hat er mich bei Next Generation angemeldet.“

Unterstützung vom Experten-Team
Bei dem von Repanet entwickelten Nachfolgeprogramm „Next Generation“ werden Senioren und Junioren von verschiedenen Experten beim Generationswechsel begleitet, beraten und unterstützt. Das Format dauert insgesamt zwei Jahre und beinhaltet sowohl betriebswirtschaftliche Themen als auch wertvolle Tipps, wie die Teilnehmer mit den verschiedenen Erwartungen, Verantwortlichkeiten und Rollen umgehen können. Thomas Brandscheit nahm damals an der vierten Staffel teil, die im Oktober 2020 startete. „Ich konnte dort mein in der Meisterschule erlangtes Wissen noch einmal vertiefen und mich mit anderen Junioren austauschen. Beides war für mich unbezahlbar. Ich kann es allen nur ans Herz legen, die vor einem Stabwechsel stehen.“

Doch ist es mit der Teilnahme am Programm allein natürlich nicht getan. So sollten bestenfalls schon vorab Fragen geklärt werden wie: Was ist mein Unternehmen wert? Wie wird der Kaufpreis finanziert? Auch ein verbindlicher Zeitplan mit definierten Zielen ist bei so einem langfristigen Projekt wichtig. Denn er schafft Orientierung und Verbindlichkeiten. Auch hierbei stehen die Repanet Berater Michael Zülch und Prof. Heiko Kleve den K&L-Betrieben mit Rat und Tat zur Seite. „Bei uns erhalten Werkstätten sozusagen eine 360-Grad-Unterstützung“, so der Unternehmensberater Michael Zülch.

Eine gute Absprache ist das A und O
Bei der Karosseriebau Peter Marx GmbH & Co. KG teilen sich Senior und Junior aktuell noch die Geschäftsführung. „Mein Chef hat mich früh in Entscheidungen mit eingebunden und mir Raum für eigene Ideen gegeben. Wir haben auf meine Anregung hin beispielsweise die Werkstattabläufe etwas umstrukturiert. Außerdem führen wir schon bald das digitale Autohaus ein“, erzählt Thomas Brandscheit. Anfang kommenden Jahres will sich Peter Marx dann schrittweise aus der Betriebsleitung zurückziehen. 

Die neue Staffel von Next Generation beginnt übrigens im Oktober dieses Jahres. Informationen zum Programm erhalten Interessierte über unsere Website oder das Service-Center. Denn denken Sie dran: Es ist nie zu früh, sich mit diesem Thema zu befassen.