Margarita Debos im Interview: "Zuverlässige Kommunikation ist wichtig"
Liebe Repanet Mitglied,
seit Wochen stellt die Corona Pandemie (nicht nur) unsere Branche vor gewaltige Herausforderungen. Der private und berufliche Alltag hat sich grundlegend verändert. Ob Kurzarbeit, HomeOffice oder ganz normaler Arbeitstag, irgendwie ist alles ganz anders. Wichtig bleibt dabei, Kontakt zu halten. Das Gefühl zu haben, man ist nicht alleine. Auch wenn der Austausch an Informationen vorwiegend digital stattfindet. So wie mit unserem Newsletter. In dem ich heute einmal erzähle, wie es bei mir ausschaut. Ganz persönlich, ganz nah.
Bleiben Sie zuversichtlich.
Herzliche Grüße,
Ihre Margarita Debos
“Zuverlässige Kommunikation ist wichtig”
Auch für Margarita Debos, Vorstandsmitglied bei Repanet, hat sich in den letzten Wochen einiges geändert. Wie ihr Alltag jetzt aussieht, wie die Abläufe bei Repanet organisiert sind und wie das Netzwerk für seine Partner da ist: darüber berichtet sie im Interview.
Frau Debos, was hat sich in Ihrem eigenen privaten Alltag in den letzten Wochen verändert?
So wie das im Moment bei den meisten der Fall ist, sind auch meine sozialen Kontakte auf ein Minimum beschränkt. Meine Eltern gehören zur Risikogruppe und ich mache mir viele Gedanken um sie. Gleichzeitig muss ich abwägen, ob, wann und wie ich sie sehen kann. Beide kommen mit dem Internet nicht zurecht, daher ist das Telefon unser einziger Weg zu kommunizieren. In meiner Freizeit hat sich auch vieles verändert: zum Beispiel singe ich im Chor und die gemeinsamen Übungsstunden fehlen natürlich.
Wie sieht es im beruflichen Alltag aus?
Zu 99 Prozent bin ich im Homeoffice. Nur wenn zuhause das Internet nicht funktioniert, weiche ich ins Büro aus. Dort habe ich dann eine ganze Etage für mich, weil niemand da ist. Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Kollegen fehlen. Offenbar geht es anderen auch so: wir haben einmal die Woche eine virtuelle Kaffeerunde mit ein paar Kollegen, das ist eine sehr schöne Einrichtung.
Wie haben sich die Abläufe bei Repanet geändert?
Normalerweise besuchen Andreas Keller und ich im Monat rund zehn Betriebe, das entfällt derzeit. Auch unsere externen Berater wie zum Beispiel Michael Zülch und Jörg Kölling haben seit Wochen keinen Betrieb mehr aufgesucht. Sie fangen damit jetzt wieder an, allerdings unter der Bedingung, dass die Betriebe vorher unterschreiben, dass dieser Besuch für sie in Ordnung ist. Wir haben eine regelmäßige Telefonkonferenz mit dem Beirat und bieten auch den Betrieben Termine für Telefonkonferenzen an. Regelmäßige und zuverlässige Kommunikation steht bei uns im Vordergrund.
Was steht Repanet darüber hinaus den Partnern zur Seite?
In den letzten Wochen war es uns wichtig, die Partner in zahlreichen Newslettern auf dem aktuellen Stand zu halten. Die Gesetzeslage, was etwa Liquiditätshilfen und Kreditvergabe angeht, hat sich häufig geändert, so dass man durchaus den Überblick verlieren konnte. Hier haben wir schnell und aktuell informiert und möchten das auch weiterhin. Außerdem stellen wir geplante Neuerungen, wie etwa den Relaunch unserer Website hintenan, um Kosten zu sparen und die Vereinskasse zu schonen. Und sollte ein Betrieb so in Schwierigkeiten gekommen sein, dass er einen erhöhten Beratungsbedarf hat, springen wir mit der Vereinskasse ein. So können wir die zurzeit zu 100% geförderte Beratung durch die BAFA ergänzen, falls diese nicht ausreichend sein sollte.
Was raten Sie den Betrieben?
Zunächst: kompetente Beratungsmöglichkeiten nutzen, um alle finanziellen Hilfen auszuschöpfen, die möglich sind. Gute Beratung hilft, einen kühlen Kopf zu bewahren und keine überstürzten Entscheidungen zu fällen. Darüber hinaus halte ich persönlich eine gute und transparente Kommunikation im Betrieb für wichtig: die Mitarbeiter müssen wissen, woran sie sind.
Wie sieht Ihre Prognose für die nächsten Monate aus?
Die kann im Moment meiner Meinung nach niemand abgeben. Allerdings bin ich trotzdem vorsichtig optimistisch, dass weitere Lockerungen bei den Kontaktsperren wieder zu mehr Straßenverkehr und somit auch zu einem größeren Auftragsvolumen für unsere Partner führen.
Zu guter Letzt: können Sie den aktuellen Umständen irgendetwas Positives abgewinnen?
Für mich gibt es einen ganz praktischen Effekt: ich lerne in den letzten Wochen auf dem Gebiet der Digitalisierung sehr schnell sehr viel dazu. Durch das Homeoffice passiert das quasi von selbst. Und ich habe das Gefühl, dass es eine größere Solidarität unter den Menschen gibt, dass wir rücksichtsvoller miteinander umgehen und besser aufeinander achtgeben.